Gefahrstoffmessungen können vorgenommen werden, wenn an bestimmten Arbeitsplätzen oder in bestimmten Bereichen gesundheitliche Beschwerden oder Geruchsbelästigungen auftreten. Es kann auch festgestellt werden, ob die installierte Ablufteinrichtung hinreichend wirksam ist oder der Arbeitsplatzgrenzwert eines Gefahrstoffes eingehalten wird. Wir können Unternehmen bei der Gefährdungsbeurteilung unterstützen. Mit verschiedenen Messmethoden lassen sich auch die Quellen von Gefahrstoffen lokalisieren, um Undichtigkeiten zu beseitigen oder geeignete Maßnahmen zur Vermeidung der Gefahrstofffreisetzung zu finden. Der Mess- und Analyseservice des Zentrallabors bietet dazu verschiedenartige Hilfestellungen an.
Im zweiten Schritt muss dem Nachweis von Gefahrstoffen in der Luft oder im Material immer eine fundierte Bewertung folgen, die eine vernünftigen oder angemessene Risikobetrachtung für den Arbeitsplatz bzw. die Tätigkeit beinhaltet. Die Messstelle für Gefahrstoffe verfügt dank moderner chromatografischer Analysetechniken (GC/MS und LC/MS)über Analyseverfahren für mehr als 600 chemische Verbindungen. Viele Probenahme- und Analyseverfahren wurden durch die eigene Forschungsarbeit entwickelt und an branchenspezifische Bedingungen angepasst. Die Bestimmung von Peroxyessigsäure bei der aseptischen Abfüllung oder die Bestimmung von Küchenaerosolen bzw. Leitkomponenten zur Beurteilung von Küchenlüftungen sind besonders gelungene Beispiele hierfür.
Branchenbezogene Messprogramme
In branchenbezogenen Messprogrammen werden zahlreiche Daten gesammelt, die darüber informieren, in welcher Größenordnung die einzelnen Gefahrstoffe an ausgewählten Arbeitsplätzen vorkommen oder welcher Gefahrstoff für welche Branche überhaupt (k)eine Rolle spielen:
Bäckereien (Mehlstaub, Gefahrstoffe durch Gärung bzw. Fettbäckerei)
Servicebereich der Gastronomie (Passivrauchen)
Fleisch- und Fischräuchereien (Rauch- und Schwelgase)
Lager- und Verladehallen (Dieselmotoremissionen)
Küchen (Fettaerosole, Aldehyde, PAKs)
Getränkeindustrie (peroxidhaltige Desinfektionsmittel)
Brauereien (Kieselgur)
Brennereien (Ethanol)
Fleischverarbeitende Betriebe (Chrom beim Schleifen, Kohlendioxid an Betäubungsanlagen)
Beispiel Staub
Ein spektakuläres Beispiel der Dokumentation von Staubbelastungen ist die Messung mit einem zeitaufgelösten Staubmessgerät. Damit lässt sich unter anderem die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Staubreduktion – das können sowohl technische Maßnahmen als auch individuelle Verhaltensarten sein – hervorragend darstellen. So sind technische Neuentwicklungen wie staubarme Trennmehle oder ein Mehlbenetzungssystem erfolgreich in die Praxis eingeführt worden.