Geschärfte Aufmerksamkeit im Umgang mit Messern
In Restaurantküchen ist der alltägliche Umgang mit Messern zwingend erforderlich. Doch die Risiken sind in den Köpfen der Mitarbeiter oft in den Hintergrund getreten. Die BGN bietet die Möglichkeit, Risikoschwerpunkte sowie Maßnahmen und Verhaltensweisen im richtigen Umgang mit Messern wieder bewusst zu machen.
Risikoschwerpunkte und Maßnahmen
Jedem behandlungsbedürftigen Unfall folgt im Schnitt eine Arbeitsunfähigkeit von 7,4 Tagen.
Daraus resultierend:
7,4 Tage Arbeitsausfall
7,4 Tage Lohnfortzahlung
7,4 Tage Mehrarbeit für die übrigen Mitarbeiter bzw.
7,4 Tage eine zu organisierende und zu bezahlende weitere Arbeitskraft
Vorausschauende Planung, gute Vorbereitung und angepasste Arbeitsabläufe.
Motivierte Mitarbeiter, deren Arbeitsverhalten vom Vorgesetzten gelobt wird.
Durch wechselnde Tätigkeiten Monotonie vermeiden.
Zeit nehmen vor Aufnahme der Schneidetätigkeit und kurzes "In-sich-Kehren".
Zeitdruck, Stress, Unaufmerksamkeit infolge persönlicher Überforderung vermeiden.
Sicheres Schneiden beginnt mit einer aufrechten Körperhaltung.
Unterschiedlich große Menschen stehen bei Schneidearbeiten an einem einheitlich hohen Arbeitstisch in zwangsläufig ungünstiger Körperhaltung.
Ungünstige Körperhaltung führt zu Schmerzen und damit zu Unachtsamkeit.
Eine richtige Körperhaltung erfordert bei Schneidearbeiten, die im Stehen verrichtet werden, eine Arbeitshöhe von ca. 15 cm unterhalb der Ellenbogen.
Die Arbeitshöhe ist der Körperhöhe anzupassen, z. B. durch eine Unterlage zum Höhenausgleich oder einen höhenverstellbaren Tisch.
Günstige Arbeitsplatzgestaltung.
Das professionelle Grundsortiment umfasst:
Diese Verhaltensweisen helfen Unfälle zu verhindern:
Anstatt des üblichen Wetzstahls kann man auch ein Wetzgerät verwenden.
Beispielsweise eine Messerschublade für gereinigte Messer. Oder für in Gebrauch befindliche Messer einen Knife-Safe: Der nach allen Seiten offene Knife-Safe kann zwei Messer und einen Wetzstahl aufnehmen. Zum Reinigen nimmt man ihn einfach auseinander.
Unterarm, Hand und Finger befinden sich in einer geraden Linie.
Daumen und Kleinfinger greifen das Schneidgut.
Die mittleren Finger fixieren es mit leichtem Druck.
Am Mittelfinger wird das Meser beim Schneiden rechtwinklig zur Hand entlang geführt und dient somit als "Führungsschiene".
Daumen und Kleinfinger bewusst hinter die Schneidekante zurückziehen.
Im Zweifel: Von erfahrenen Kollegen/Kolleginnen zeigen lassen.
Scharfe Messer erfordern beim Schneiden einen geringen Kraftaufwand. Dies senkt das Verletzungsrisiko und beugt Ermüdung vor.
Wenn es mühelos die Tomatenhaut schneidet.
Wenn es professionell geschliffen wurde.
Wenn es von einer unterwiesenen Person abgezogen wurde.
Empfohlen wird ein regelmäßiges Schleifen in vorgegebenen Intervallen.
Sie ist nachgiebig. Harte Unterlagen wie Glas, Porzellan oder Metalle machen das Messer stumpf.
Sie ist leicht zu säubern (Hygiene).
Sie ist rutschfest und liegt plan auf.
Sie besitzt genügend Fläche zum Bearbeiten und Ablegen des Schneidgutes.
Sie hilft beim Finden des richtigen Schneideansatzes.
Sie muss hell genug sein.
Sie muss blendfrei sein.
Schattenbildung vermeiden, damit das Licht dort ankommt, wo es benötigt wird.
Erstversorgung durch den Ersthelfer.
Gegebenenfalls Arzt konsultieren.
Der Eintrag in das Verbandbuch ist unerlässlich als Nachweis bei späteren Ansprüchen an die BGN!
Gefährdungsbeurteilung überdenken und Maßnahmen ergreifen.